
Die Zauberformel für eine entspannte Einschlafbegleitung!
Lesezeit: ca. 3 min
Ja, richtig gelesen, ich habe sie! In den kommenden Zeilen geht es jedoch nicht darum, dein Kind zu verzaubern, sondern dich. Die Zauberei, von der ich spreche, gelingt immer nur bei uns selbst. Wenn wir gewissenhaft beim Aufsagen (oder Aufdenken) vorgehen, geht die Magie jedoch unweigerlich auf all die Menschen über, mit denen wir Kontakt haben und dann wiederum auf die, mit denen diese Menschen Kontakt haben… Wir müssen also nur anfangen.
Inhaltsverzeichnis
1. Atme. Liege. Atme.
2. Deute um.
3. Fühl dich ein.
Fazit
Das oben geschriebene klingt noch ziemlich abstrakt, wenn es doch einfach nur darum geht, einen langen Tag und einen noch längeren Abend zu beenden. Wenn du diese Zeilen hier liest hast du dich vermutlich dafür entschieden, deinem Kind oder deinen Kindern den Übergang in den Schlaf durch deine Begleitung zu erleichtern. Das Alter des Kindes spielt dabei in meinen Augen keine Rolle. Wenn du hier bist, scheint es für dich grundsätzlich zu passen. (Falls nicht, biete ich dir weiter unten an, da genauer hinzuschauen.)
Also lass uns direkt starten, denn Zeit ist in deinem Fall ein rares Gut. Mit Zauberzutat 1 und einer dann doch gar nicht soo magischen Übung:
1. Atme. Liege. Atme.
Und feier die Zeit, die dir nun ganz für dich und deine Meditation zur Verfügung steht. Ändere die Perspektive. Vielleicht meditierst du nicht, sondern schlummerst kurz weg. Vielleicht ist es deine Zeit kreativ zu werden und dir Geschichten auszudenken. Vielleicht kannst du diese Zeit nutzen, um die Einkäufe für die Woche zu planen. Versuch mal, ob es dir hilft, aus dem “ins Bett bringen” etwas Neues zu machen.
Ich gebs zu. Dafür muss natürlich schon etwas Ruhe in den oder die kleinen Menschen neben dir eingekehrt sein. Aber es hilft. Die Perspektive wechseln hilft fast immer, wenn du merkst, dass das eigene System so langsam den Ruhemodus verlässt. Also probier mal nicht dein Kind ins Bett zu bringen, sondern: *setze deine Aktivität ein*. Im besten Fall kommst du dadurch wieder mehr in Verbindung mit dir selbst und letztlich mit der gesamten Situation. Und deinem Kind.
2. Deute um.
Damit noch nicht genug der Hexerei. Kraft unserer Gedanken sind wir in der Lage, Situationen umzudeuten. Das braucht einfach nur Wiederholung und ist wirklich nicht schwer. Beim Umdeuten oder Reframing bewerten wir eine Situation ganz bewusst neu. Wir geben ihr einen neuen Rahmen, framen sie neu. Das ähnelt dem Perspektivwechsel von oben, geht aber noch etwas tiefer. In diesem Fall wollen wir dauerhaft einen neuen Gedanken-Pfad in unserem Gehirn anlegen. Das geschieht immer, wenn wir Dinge üben, sie wiederholen. Am Ende dieses Pfades soll in diesem Fall dann die neu verknüpfte Einschlafsituation stehen. Diese Zutat ist bei meinem persönlichen Zauberspruch tatsächlich die mit der größten Wirkung. Ich bringe mein Kind nicht mehr einfach zum Schlafen, sondern: ich bringe mein Kind heute wieder einmal weniger zum Schlafen. Das ist zwar etwas bittersüß, für mich passt es aber und ich kann unsere Einschlaf-Momente, seitdem dieser Pfad in meinem Gehirn komplett ausgeleuchtet ist, meistens so richtig genießen.
3. Fühl dich ein.
Sich der eigenen Bedürfnisse und Wünsche bewusst zu werden, ist ein alter Hut. Dennoch fällt es uns in stressigen Situationen oft schwer, sich daran zu erinnern, kann nicht schaden. Was fühlst du an den Abenden, an denen dein Kind, oder deine Kinder deutlich länger als sonst brauchen, um in den Schlaf zu finden? Wie war dein Tag bis hierhin? Was brauchst du gerade? Einfühlung ist ein sehr starkes Tool. Es hat die Kraft, dich wirklich in Verbindung mit dir und anderen zu bringen. Oft reicht es schon, wenn wir uns selbst hören. Wenn wir uns selbst noch einmal möglichst wertfrei die Situation vor Augen halten und pragmatisch aus der Vogelperspektive heraus beschreiben. Und dann schau dir mal deine Gefühle dazu an und versuche zu formulieren, welches Bedürfnis bei dir gerade nicht erfüllt ist. Abschließend kannst du jetzt einen Wunsch finden, den du für dich und andere formulieren und natürlich auch nach außen tragen und umsetzen darfst. Aber möglicherweise magst du dir auch einen Wunsch formulieren a lá “Möge ich müde sein dürfen.”, “Möge ich entspannt und gelassen bleiben.”, “Möge ich uns das zu Bett gehen so leicht wie möglich machen”, oder auch “Möge ich genervt sein dürfen.” Gerade letzteres kann Druck rausnehmen und uns vor Schuldgefühlen bewahren. Zauberhafter geht es eigentlich kaum 😉
Fazit
Darüber hinaus sind die Möglichkeiten, sich selbst die Einschlafbegleitung so entspannt wie möglich zu gestalten, so vielfältig, wie wir Mütter es sind. Vielleicht lauscht dein Kind einem Hörspiel, vielleicht lauschst du nebenher einem Hörspiel, vielleicht kannst du dich regelmäßig mit jemandem abwechseln, oder vielleicht gehst du einfach mit deinem Kind schlafen. Antworte mir doch gern, wenn es dir gelingt, meistens gelassen aus der Einschlafbegleitung herauszukommen und verrate mir deine Zauberformel. Die ich dann mit der gesamten Leserinnenschaft teilen kann.
Und am Ende hält es sich mit den Zauberformeln wie mit dem schnellen Einschlafen: Manchmal klappt’s, manchmal klappt’s nicht. An manchen Tagen können wir sehr klar mit uns und unseren Gedanken in den Austausch gehen, an anderen nicht. Betrachte diese anderen Tage, das Abschweifen, das innerliche nicht-zur-Ruhe-kommen, die Ungelassenheit als Übung! Vergiss nicht, dass du an diesen Tagen am meisten über dich lernst und dein Potential für Wachstum hier am höchsten ist!
Liebe Grüße
Josefine