Josefine Märtin

Josefine Märtin

 

Lesezeit ca. 4 Minuten

Gehörst du eher zum Typ, »wunschlos glücklich« oder zum Typ »einer geht noch«?

Wer hat es bemerkt? Eigentlich ist das eine Fangfrage, denn »wunschlos glücklich« gibts nicht. Manch einer denkt sich jetzt vielleicht, ach schade und manch anderer (mich eingeschlossen): puh, nicht noch was, was ich schaffen muss. Irgendetwas begehren wir nämlich immer. Begehren gehört einfach zum Leben dazu. Aber lass uns einen Blick auf die verschiedenen Arten und Qualitäten von Begehren werfen. Hier gibt es nämlich Unterschiede, die einen erheblichen Einfluss auf unsere innere Freiheit haben. Zwei große Worte, die Aufhorchen lassen, oder?

Wir wollen ständig etwas. Schau mal genau hin! 🔍 Länger schlafen, gesünder essen, mehr Sport treiben, gelassener sein, den Bus noch erwischen usw.  Die Wurzel für das Begehren liegt laut der buddhistischen Psychologie im “Willen zur Tat”, welcher seinerseits ein Teil unserer Lebensenergie ist. (Schöner ausgedrückt für: gehört zum Leben dazu 😁)
Und dieser Wille zur Tat kann nun wiederum auf heilsame oder unheilsame Weise eingesetzt werden, was entsprechend heilsame oder unheilsame Wünsche hervorbringt. Das Unterscheiden dieser Wünsche und das Einpendeln in einer Mitte kann zu innerem Frieden führen. Für die meisten von uns ist das vermutlich schon Next Level. Innere Freiheit, wäre dann wohl das letzte Level. Hier kommt dann noch hinzu, den bestehenden Wünschen nicht mehr anzuhaften. 

Innere Freiheit in Bezug aufs Begehren kannst du erreichen, in dem du unheilsame Wünsche loswirst und locker/ spielerisch mit den heilsamen umgehst. 💡 Klingt wie immer gar nicht soo schwierig.

Um zu verstehen, wie sich ein Begehren und damit verknüpfte Wünsche loswerden lassen oder der Umgang mit ihnen sich anders gestalten kann, ist es wichtig, erst einmal zu wissen, wie sich diese Wünsche überhaupt anfühlen. WO nimmst du im Körper WAS wahr? Spannungen, Schmerzen, nichts? Was nimmst du in deinem Geist wahr? Verfestigte Emotionen? Ist dein Blick auf die Zukunft gerichtet, oder im Hier und Jetzt? Fühlst du dich getrieben, nervös, eifersüchtig, festgefahren, unsicher? Das könnten Hinweise für unheilsame Wünsche sein.Sei ehrlich zu dir selbst und nimm dir Zeit für deine Reflexion. Nimm deine Wünsche dafür achtsam wahr. Lass sie Raum einnehmen, lass sie präsent sein und versuch zu spüren, welches Gefühl deinem Wunsch eigentlich vorausgeht. Lern, diese Gefühle mit ganz viel Mitgefühl dir selbst gegenüber auszuhalten. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dann auflösen und du freier an deinen Wunsch herantreten kannst, ist wirklich hoch! Und das WILLST du doch, oder? 😄

Du bist nicht dein Wunsch, du brauchst ihm nicht anzuhaften! 💡

Wenn das klappt, wenn da nur noch heilsame Begehren sind, die uns, wie die Energien von Hingabe und Engagement, Ziele erreichen lassen und wir sie mit Leichtigkeit wahrnehmen und leben, dann können wir diesen Reichtum der inneren Freiheit kennenlernen. Wir haben dann alles, was wir uns wünschen und können alles aus einem Gefühl des Überflusses, der Fülle heraus angehen. Und haben der Welt dann auch wirklich etwas zu geben! Und es tritt ein, was ein Sprichwort besagt: Wenn Wünsche abebben, macht sich Großzügigkeit breit. Womit nicht nur materielle Großzügigkeit gemeint ist. Und das wiederum kann zu diesem Miteinander führen, von dem viele von uns hier träumen. 

Ich zum Beispiel wünsche mir eine Welt, in der wir mitfühlender uns selbst gegenüber und mitfühlender mit unseren Mitlebewesen sind. Eine Welt, in der es uns leicht fällt, mit uns und der Welt in Verbindung zu treten. Dieser Wunsch orientiert sich an meinen Werten und ich kann mich ihm ganz hingeben. Gleichzeitig darf ich im Auge behalten, an welchen Schritten meines Weges ich mich durch diesen Wunsch unwohl, unkonzentriert, nicht mit mir verbunden fühle und hinterfrage dann, warum das so ist. Immer mal wieder einen Ist-Abgleich zu machen und auf deine Art einen Schritt zurückzutreten, kann dir dabei helfen, die oben beschriebene innere Freiheit zu erreichen. Bleib also dran! Und teile gern mit mir, wie es sich mit deinen Wünschen verhält. Glaubst du heilsame und unheilsame Wünsche halten sich in deinem Leben die Waage, oder überwiegt eine Seite? Hinterfragst du regelmäßig, warum du etwas begehrst, welches Gefühl dahinter steckt und was für Auswirkungen dein Begehren auf dich, deine Stimmung und deinen Alltag hat? Gibt es Wünsche, bei denen du Anhaftung besonders stark wahrnimmst? Warum glaubst du, ist das so?

Deine Josefine

 

 

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner